Die Vernetzung der Mobilitätsdienste fördert ökologisch und ökonomisch sinnvolles Verkehrsverhalten. Sie erfordert vor allem Echtzeitinformationen und detaillierte Daten einer Wegekette von Tür zu Tür über verschiedene Verkehrsmittel hinweg, die auch mobil genutzt werden können. Diese Daten vereinfachen die Nutzung öffentlicher oder geteilter Verkehrsmittel (Shared Mobility) und helfen, den Individualverkehr zu reduzieren. Ziel ist es, Hessen zum Vorreiter bei der Entwicklung dieser als „intermodal“ bezeichneten Form der Mobilität zu entwickeln.
Hessen setzt also auf intelligente Verkehrssysteme auf der Basis kooperativer Systeme, die Straßenbetreiber, Fahrzeuge, ihre Fahrer-/innen und andere Straßenbenutzer mobil miteinander vernetzen: Sie ermöglichen entweder die Kommunikation von Fahrzeugen untereinander (Car2Car) oder mit weiteren Verkehrsteilnehmern bzw. Intelligenten Infrastrukturen (Car2X). Damit werden auch neue Formen der Verkehrsprognose und -lenkung sowie der Unfallvermeidung möglich. Hessen greift hier auf Erfahrungen aus dem Projekt simTD (Sichere Intelligente Mobilität – Testfeld Deutschland) im Rhein-Main-Gebiet zurück.
Für die strategische Weiterentwicklung vernetzter und kooperativer Verkehrssysteme hat die Landesstraßenbauverwaltung mit Hessen Mobil bereits 2014 einen Rahmen für Intelligente Verkehrssysteme (IVS-Rahmen) vorgestellt. Im IVS-Rahmen werden alle Maßnahmen zur Mobilitätssicherung in Hessen auf der organisatorischen, funktionalen und technischen Ebene systematisch und langfristig geplant. Der IVS-Rahmen dient als politisches Leitbild für ein neues Netzwerk intelligenter Mobilität in Hessen. Er hilft, Handlungsfelder zu identifizieren, deren vorrangige Behandlung in Hessen besonders erfolgversprechend und zielführend erscheint. Er fungiert als Grundlage für die politische Entscheidungsfindung und koordiniert das Engagement der verschiedenen Aufgabenträger in den Städten und Regionen.
Eine abgestimmte Umsetzung von IVS-Maßnahmen in den jeweiligen Verantwortungsbereichen vergrößert die Chancen, Verkehrsprobleme vor Ort zu bewältigen. Ein detaillierter IVS-Aktionsplan für Hessen zeigt bereits konkrete Maßnahmen auf.
Abb. 5: Matrix des hessischen IVS-Rahmens

Quelle: Hessen Mobil: „Rahmen für intelligente Verkehrssysteme in Hessen“
Unterstützt werden die hessischen Planungen zu intelligenten Verkehrssystemen durch zwei vom Land geförderte Einrichtungen: Das House of Logistics & Mobility (HOLM), einer Innovationsplattform für die interdisziplinäre und branchenübergreifende Zusammenarbeit bei Zukunftsfragen der Logistik und Mobilität sowie das Kompetenzcluster Intelligente Transport- und Verkehrssysteme Hessen (ITS Hessen).